„Wie kann ein Mensch sich Götter machen?“ (Jeremia, Kapitel 16)
„Wie kann ein Mensch sich Götter machen?“ Eine gute Frage. Eigentlich glauben wir Christinnen und Christen nicht an mehrere Götter. Wir sind nicht Römer und nicht Griechen der Antike, die einen ganzen Götterhimmel zu ihrer Glaubenswelt zählten. Wie also kann ein Mensch sich Götter machen?
Martin Luther schreibt in seinem großen Katechismus folgenden Satz: „Woran du dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich dein Gott.“ Luther nennt auch Beispiele: Geld, Vermögen, Wissen, Klugheit, Macht, Beliebtheit, Freundschaft. All das kann für Menschen so wichtig werden, dass es den Platz eines Gottes einnimmt.
Ich frage mich: Woran hänge ich eigentlich mein Herz? Was ist mir wirklich wichtig? Mache ich mit im Wettlauf unserer Zeit nach immer mehr Geld, Technik, Besitz? Stelle ich Menschen und Beziehungen in den Mittelpunkt – oder geht es mir um Einfluss, Macht, Beliebtheit?
Die Götter der Neuzeit sind genauso Götzen wie die Götter vergangener Zeiten. Was aber unterscheidet den Gott der Bibel, den Gott Jesu von diesen falschen Göttern?
„Woran du dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich dein Gott.“ Viele haben ihr Herz an die Angst verloren und verlassen sich auf rein weltliche Dinge. Der Gott der Bibel aber verlangt nichts anderes als Liebe.
„Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und deinen nächsten wie dich selbst“ lautet das höchste der Gebote. Gott lieben drückt sich in der Wertschätzung eben dieses und vieler anderer Gebote aus.
Die Liebe zum Nächsten, zum Mitmenschen, auch zum Fremden, ist keine sentimentale Angelegenheit; sie ist eine aktive Haltung guten Willens, jeden Menschen auf dieser Erde als Gotteskind anzuerkennen. Doch auch den dritten Teil des Dreifachgebotes dürfen Sie nicht vergessen: Bitte lieben Sie auch sich selbst!
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