Was jetzt dran ist.
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“ (Prediger 3,1) Viele Vorhaben werden derzeit durchkreuzt: von der Corona-Pandemie, vom bevorstehenden Lockdown, von der Einschränkung der Möglichkeiten in unserem Alltag.
Statt darüber zu jammern, dass wir nicht Gottesdienst feiern oder unsere Freunde treffen können, möchte ich mir lieber überlegen, was jetzt dran ist. Was hat jetzt seine Zeit, seine Stunde? Und da fällt mir einiges ein.
Ich möchte einen Freund anrufen, mit dem ich schon lange nicht gesprochen habe. Ich will die ruhige Zeit im Jahr wirklich in Ruhe erleben: ein Buch lesen, mit der Familie zusammensein, Musik machen. In der Arbeit Dinge aufarbeiten, die lange liegen geblieben sind; andere Dinge planen, die wir nach dem Lockdown, nach der Pandemie in unserer Gemeinde umsetzen können. Der Wegfall äußerer Möglichkeiten und Notwendigkeiten bietet auch Chancen.
Gerade als Christ ist es mir aber auch wichtig, für andere dazusein. Ein offenes Ohr für jede, für jeden, der Sorgen hat. Eine helfende Hand für jeden, für jede, die Hilfe braucht. Solidarität mit denen, die von der Pandemie, die vom Lockdown stärker betroffen sind als ich, ist das Gebot der Stunde.
Jede und jeder hat da etliche Möglichkeiten: Der Nachbarin, dem Nachbarn beim Einkaufen helfen. Jemanden anrufen, der alleine lebt. Beim lokalen Händler online bestellen, statt bei einer großen Kette. Für eine Hilfsorganisation spenden, die Betroffene unterstützt.
Was wir tun und wie wir es tun hat Auswirkungen. Auswirkungen im Hier und Jetzt und Auswirkungen für die Zukunft. Jetzt entscheidet sich nicht nur, ob wir den drohenden Kollaps des Gesundheitssystems abwenden können, sondern auch, wie wir jetzt und in Zukunft leben wollen: als Gemeinschaft in Solidarität oder als Einzelne, die ihren Wünschen und Zielen nachjagen.
Packen wir die Gelegenheit beim Schopf und tun wir, was jetzt dran ist.
Weise Entscheidungen wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Gernot Mischitz
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