Noch ist das Wasser nicht Wein

Liebe Freund*innen der Lukaskirche,
noch ist das Wasser kein Wein; noch ist die Stunde nicht da; noch ist das Leben nicht am Ziel. Trotz aller Sehnsucht nach einem Leben in Fülle haben wir noch eine Durststrecke vor uns: in dieser Pandemie, aber sicher auch in diesem Leben.

Als Christinnen und Christen glauben wir an die befreiende Kraft Gottes, an ein Leben in Fülle, das uns, das allen Menschen verheißen ist. Einen Vorgeschmack auf diese Fülle erleben wir immer wieder: in gelingenden Beziehungen; wenn Menschen aus Gewalt, Angst und Not befreit werden; wenn Versöhnung gelingt.

In den Jesusgeschichten der Evangelien tauchen diese Vorahnungen der verheißenen Zukunft immer dann auf, wenn Menschen geheilt und von ihren Sünden freigesprochen werden, wenn geteilt wird und den Benachteiligten Gerechtigkeit widerfährt.

„Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes!“ (Lukas 14,15) Essen, Teilen, Feiern – all das spielt eine große Rolle in der Praxis Jesu; davon erzählt uns auch die Geschichte von der Hochzeit zu Kana. Jesus hat dieses Fest nicht nur mitgefeiert, sondern – so erzählt es das Johannesevangelium – auch Wasser zu Wein verwandelt.

Das Reich Gottes ist wie ein Fest, auch feiern und fröhlich sein gehört dazu. So soll es sein, so wird es sein. Ein Fest, an dem alle teilhaben können, auch die jetzt an den Rand gedrängt werden, weil sie arm, krank oder in den Augen der Menschen moralisch schlecht sind.

Das Reich Gottes, die den Menschen verheißene Zukunft, ist wie ein Fest, wie eine Hochzeit, auf der gefeiert wird. Da darf auch Wein nicht fehlen – Wein, den Jesus aus Wasser verwandelt, als Zeichen für die Fülle des Gottesreiches.

„Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat. Es geschah zu Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.“ (Johannes 2,11)

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Gernot Mischitz

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