7 Wochen ohne. 7 Wochen mit.

Lukaskirche Leonding

In Kürze beginnt die Passionszeit, in der wir in Vorbereitung auf Ostern der Leiden Jesu Christi gedenken. In der katholischen Kirche heißt diese Zeit der Einkehr und Vorbereitung „Fastenzeit“.

Ein Fasten im Sinne Gottes, wenn man es so nennen will, zielt nach dem Propheten Jesaja auf den Nächsten, nämlich auf den Nächsten, auf die Nächste in Not. Fasten soll der Befreiung dienen, der Befreiung aus Gefangenschaft, Unterdrückung und Armut. Unmissverständlicher als der Prophet Jesaja kann man es nicht ausdrücken, das Fasten als Weg, durch fromme Haltung Gott zu etwas zu bewegen, ist damit erledigt. (Lesen Sie dazu Jesaja 58, 5-9)

Für wen fastet man also? Für sich selbst. Fasten hat nicht den Sinn der Selbsterniedrigung und Selbstkasteiung, aber Fasten kann etwas in uns bewegen, Fasten kann etwas in uns verändern. Ein eingeübtes Muster wird unterbrochen, damit sich neue Handlungsmöglichkeiten ergeben.

Bei der Aktion „7 Wochen ohne“ der Evangelischen Kirche in Deutschland wird Fasten verstanden als bewusster Verzicht auf Liebgewordenes oder auf Dinge, denen man künftig nicht mehr so viel Raum geben möchte. Sieben Wochen ohne Alkohol, sieben Wochen ohne Handy, sieben Wochen ohne Süßigkeiten, sieben Wochen ohne Nörgeln.

In Österreich rufen übrigens heuer die Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche zu einem ökumenischen Autofasten auf – Näheres unter www.autofasten.at

Statt zu verzichten, könnten wir aber auch etwas Neues wagen. Wie wäre es, wenn wir statt „7 Wochen ohne“ einmal „7 Wochen mit“ probieren? Sieben Wochen mit mehr Freundlichkeit. Sieben Wochen mit mehr Sport und Bewegung. Sieben Wochen mit Kreativität und selbstgemachter Musik. Sieben Wochen mit Gelassenheit.

Ihnen fallen bestimmt noch viele weitere Möglichkeiten ein, womit wir unsere Lebenszeit bereichern und besser gestalten könnten. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Gernot Mischitz

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